Während des SEOday 2016 führten Jens Mönning von Fairrank sowie Patrick Ugol von Sistrix mehrere Interview mit mir zu SEO-Themen. Da der ReCap schon sehr lang war, veröffentliche ich diese nun mit zusätzlichen Anmerkungen als eigenen Artikel.
Google AMP – Accelerated Mobile Pages
Die Anfrage zu diesem Thema war sehr spontan. Insofern fehlte das ein oder andere zum Thema AMP, was noch erwähnenswert gewesen wäre. Grundsätzlich bin ich kein Freund von AMP, hier meine wichtigsten Ansätze in Kürze:
- Mit Responsive Webdesign besteht bereits eine hervorragende Möglichkeit, Webseiten für Mobilgeräte zu optimieren. Zusätzliche Lösungen erhöhen das Fehlerpotential gerade aus SEO-Sicht.
- AMP ist kastrierter Code mit dem vieles in Sachen Interaktion aktuell nicht möglich ist.
- AMP ist ein Google Projekt. Und Google Projekte werden bekanntlich auch gern kurzfristig wieder eingestampft. Insofern keine Lösung mit dauerhaft sicherer Perspektive. Zudem nutzt du damit ein fremdbestimmtes System (mit <3 @Karl Kratz).
- Durch die Auslieferung über Google Server können Unterschiede zwischen ausgelieferten Inhalten und aktuellem Stand auftreten. Siehe oben: Fremdbestimmte Systeme vs. Selbstbestimmter Kontrolle über eigene Inhalte.
- AMP kann zusätzliche Abmahngefahr bringen. Siehe hier.
- AMP bringt Trafficverluste, da Leser im Google Universum bleiben und gar nicht mehr auf deiner Seite landen. Siehe auch einen englischsprachigen Artikel zum Thema „Google May Be Stealing Your Mobile Traffic“. Unbedingt lesen: „AMP und Instant Articles sind eine Sackgasse“.
- AMP kann gerade für Affiliates Einnahmeverluste bringen, siehe hier. Ansonsten zielt Google AdSense durch AMP auf zusätzliche Marktmacht. Im Unterschied zu wirklich sinnvollen Dingen wie SSL verfolgt Google mit AMP weitgehend Ziele im eigenen Interesse.
- Die Bevorzugung von AMP-Seiten in der Google Suche ist aus meiner Sicht rechtlich höchst problematisch.
- Google AMP können gegebenenfalls nur Sinn machen für News-Seiten sowie Seiten in Ländern in geringer Bandbreite und extrem hoher Mobil-Nutzung.
Hier noch Kommentare geschätzter Kollegen zum Thema:
John bestätigt: „HTML-kastrierte und um jegliche Dynamisierung beraubte Websites bekommen dann einen Ranking-Vorteil, wenn man direkt danach nochmal 170+ KB Werbe- & Tracking-Code reinpflanzt und per Design nach ein paar Monaten mimosenhaft rumheulen darf, ‚weil Google den Traffic klaut'“.
Leute … denkt doch bitte weiter. Es ist keine Rocket-Science, eine Website zu erstellen, die verdammt schnell lädt. Dafür brauchen wir definitiv kein weiteres „Closed Network“. Jeder, der klar geradeaus denken kann, weiß doch, wozu Bings Wettbewerber diesen Zirkus veranstaltet. (Quelle: Karl Kratz auf Facebook)
Sollte ich einen Blog auf einer eigenen Subdomain, oder auf einem Verzeichnis der Hauptdomain aufsetzen?
SISTRIX Experteninterview mit mir zur Frage: „Sollte ich einen Blog auf einer eigenen Subdomain, oder auf einem Verzeichnis der Hauptdomain aufsetzen?“
Meine Empfehlung als Standard: Blog innerhalb eines Verzeichnisses direkt unterhalb der Domain, nicht unter einer Subdomain. Außer man hat gute Gründe dafür, es anders zu lösen wie beispielsweise Security etc.
Sollte ich einen Blog von einer Subdomain auf die Hauptdomain umziehen?
SISTRIX Experteninterview mit mir zur Frage: „Sollte ich einen Blog von einer Subdomain auf die Hauptdomain umziehen? “
Dies hängt vom Einzelfall ab. Wenn man bereits viele positive Signale hat (Links, Social Signals) würde ich empfehlen, es beizubehalten. Wenn nicht, kann ein Umzug Sinn machen.
Welche Relevanz haben Social Signals denn nun tatsächlich für das Ranking?
SISTRIX Experteninterview mit mir zur Frage: „Welche Relevanz haben Social Signals denn nun tatsächlich für das Ranking?“
Aus meiner Sicht haben soziale Signale aktuell keine direkte Auswirkungen auf das Ranking. Allerdings sind soziale Signale wirksam in Bezug auf Traffic, Branding etc. und können dadurch indirekt positive Auswirkungen haben.
Gehen wir davon aus, ich habe mich um die SEO-Basics meiner Seite gekümmert. Was sollte ich jetzt als Nächstes tun?
SISTRIX Experteninterview mit mir zur Frage: „Gehen wir davon aus, ich habe mich um die SEO-Basics meiner Seite gekümmert. Was sollte ich jetzt als Nächstes tun?“
Ok, gehen wir davon aus, dass im OnPage-Bereich wirklich vieles richtig gut gemacht worden ist. Dann wären aus meiner Sicht eine gute Content Marketing Strategie wichtig, eng verzahnt mit Social Media Marketing. Ebenfalls wichtig ist der Bereich des Linkbuildings, also positive Signale von anderen Webseiten. Dazu dann ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess vorhandener Inhalte (Stichwort: Republishing).
Hallo Frank,
sehr tolles Interview!
Ich sehe das ähnlich mit den Social Signals.
Entgegen mehreren „Experten“-Meinungen konnte ich bei meinen Projekten
dadurch auch so gut wie keine Rankingverbesserungen feststellen!
Viele Grüße