Es war wirklich spannend, als im Dezember 2007 die Domain seo.de zum Verkauf angeboten wurde. Als Keyword-Domain mit einem Domainalter aus dem Jahr 1999 sicher sehr lecker. Einige von uns fragten dennoch nach dem Sinn: Wenn sich dort nun eine Agentur präsentierte und gute Chancen auf eine Top-Platzierung bei Google hätte, würde dies wirklich etwas bringen? Welcher Kunde sucht tatsächlich nach SEO?
Mein geschätzter Kollege Goatix hat sich bereits in seinem Marketing-Blog unter „Keyword SEO in Google“ herzlich bei einer Frankfurter Agentur (nicht der meinen *g*) für die Keyword-Publicity bedankt. Auch Gerald Steffens sieht „SEO im Aufwind“ dank Google Trends. Liegt dies nur daran, dass ständig alle SEO’s dieser Welt die Platzierungen ihrer eigenen Seite checken und stellt damit lediglich ein Pfeifen im Walde dar? Oder kommen die gehäuften Kundenanfragen via Web bei mir ebenfalls daher, dass diese Menschen meine alte Agentur-Seite bei SEO Hessen auf Platz 2 finden [1]?
Mag sein, dies wäre ein Grund für mich, sich einmal mehr um Positionierungen mit diesem Keyword zu kümmern, da ich bislang – wenn überhaupt – meinen Fokus auf Suchmaschinenoptimierung hatte. SEO-Scene als Blog hat derzeit trotz der netten Domain wenig Chancen, wenn Kollegen bei referenzierten Blogeinträgen ständig als Ankertexte Worte wie „hier“ (liebe ich besonders), „Loewenherz“ oder „Frank“ verwenden.
Nun sind SEO-Blogs durchaus eine Informationsquelle für Kunden. Der ein oder andere hat tatsächlich vor einem Engagement hier nachgelesen, auch Goatix beschreibt ähnliches. Also ein SEO-Blog als Visitenkarte? Wenn die für fast 50.000 Euro gekaufte Domain seo.de nun nichts anderes beherbergen soll als ein SEO-Blog, könnte fast in diese Kerbe geschlagen werden. Ich hätte vorher klar mit einer SEO-Agenturpräsenz gerechnet.
Deshalb gehe ich einmal davon aus, dass dahinter ein größeres Konzept stehen muss, außer, jemand hat Geld zuviel oder sieht die Domain prinzipiell als Kapitalanlage für eine Zukunft, in der jeder weiß, was SEO bedeutet, und man sie gut abgehangen wieder für wesentlich mehr verkaufen kann. Im Moment bleibt nur die Vermutung, dass ein Blog für Content und Rankings sorgen soll. Später dann könnte beispielsweise ein kostenpflichtiges Anbieterverzeichnis für den SEO-Bereich tatsächlich Geld einbringen. Aber dazu muss man erst in die TopTen.
Nett finde ich die Idee des Gemeinschaftsblogs. Wobei SEO Scene genau mit diesem Konzept „SEO – vereinigt euch!“ im April 2007 startete. Von den vielen Suchmaschinen-Optimierern, die sich registrierten, bekam ca. ein Dutzend Autorenstatus, zwei schrieben jeweils einen Beitrag, der Rest stammt von Dr. Web und in erster Linie von mir. Mag sein, dass alle Angesprochenen einfach mit Arbeit überlastet sind. Oder ein dauerhafter Backlink zu wenig Anreiz bot *g*. Doch wer mit 48.000 Euro für eine Domain klotzen kann, wird bei seinen Autoren sicher nicht kleckern. Insofern bin ich gespannt, was dort noch kommen wird.
[1] Gag am Rande: Platz 1 hat mir Sistrix „SEO for Snakeoil“-Blogeintrag irgendwann streitig gemacht. Richtig: Weil es dort um genau jene oben erwähnte Frankfurter Firma ging *g*