Sistrix hat in seinem Blog unter dem Titel „Ist das noch normal? – Teil II“ darauf hingewiesen, dass ein überdimensionierter Eintrag in fragwürdige Webkataloge zu einem unnatürlichen Linknetzwerk eingetragener Seiten führen und sich irgendwann negativ für jene Seiten auswirken könnte. Wer jetzt Angst bekommt, sollte wissen, dass Webkatalog nicht gleich Webkatalog ist.
Matt Cutts hat am 06.09.07 in einem Foren-Posting darauf hingewiesen, dass auch Webkataloge sich Kriterien stellen müssen, anhand derer ihre Relevanz beurteilt wird. Ich übersetze das Ganze sinngemäß einmal so:
- Weist der Webkatalog URL’s zurück? Wenn jede eingetragene URL angenommen wird, ist der Katalog eher nur eine Linkliste bzw. eine Frei-für-alle Linkseite.
- Wie hoch ist die Qualität der eingetragenen Links? Wenn eingetragene URL’s ziemlich minderwertig oder spammy sind, spricht dies nicht für die Qualität des Verzeichnisses.
- Wenn es eine Eintragsgebühr gibt, was ist deren Zweck? Denn bei einem hochwertigen Verzeichnis dient die Gebühr hauptsächlich für den Aufwand, den jemand mit der echten Auswertung einer URL hat.
Dies sind Faktoren, die Matt Cutts empfiehlt, wenn man sich den Eintrag in ein Verzeichnis überlegt. Wie man daran sieht, sind Verzeichnisse aus Sicht von Google grundsätzlich nichts schlimmes – sondern es geht wieder einmal um eine differenzierte Sicht der Dinge. Nun versteht man vielleicht auch, warum Google das ODP schätzt: Es werden immer wieder Links zurückgewiesen, es werden entsprechend den Guidelines möglichst keine minderwertigen und erst Recht keine Spam-URL’s aufgenommen und es ist klar, dass ein Aufwand mit der Auswertung der eingetragenen URL’s betrieben wird – wobei die reine Ehrenamtlichkeit und ein Mangel an Editoren allerdings für einen längeren Aufnahmeprozess sorgen.
Der wichtigste Rat lautet: Betrachte das Verzeichnis aus der Sicht eines Benutzers, eines Surfers auf der Suche nach Informationen. Wirkt es auch dann noch hochwertig? Gerade dies könnte aus meiner Sicht ein Schlüssel für das Verständnis von Googles Arbeit sein. Google versucht immer wieder, mit den verwendeten Algorithmen diese Sicht nachzustellen. Insofern liegt der Schlüssel einer dauerhaft erfolgreichen Suchmaschinen-Optimierung darin, genau diesen Prozess zu unterstützen. Dann wirkt sich auch der Eintrag in Verzeichnisse wohl nicht negativ aus, wenn diese Verzeichnisse sinnvoll ausgewählt sind.
[…] Das in diesem Zeitraum erfolgte Update des Google Directories könnte auf einen steigenden Einfluss des Eintrags im ODP hindeuten bzw. auf eine Besinnung Googles hinsichtlich von Menschenhand ausgewerteter URLs. Gerade auch vor dem Hintergrund von Matt Cutts Aussagen zu diesem Punkt. […]
[…] Die Bedeutung von Web-Verzeichnissen: […]
[…] Google Webmaster-Zentrale: Webkataloge im Rampenlicht SEO Scene: Die Bedeutung von Web-Verzeichnissen Bookmark bei: […]
Eine gute Argumentation hast Du hier aufgebaut. Nur schade, dass die meisten Betreiber von Verzeichnissen eher Taub sind für Argumente pro Qualität und kontra Masse.
Ich habe nun mein eigenes kleines Verzeichnis (yomada.net) schon seit rund 18 Monaten am laufen. Weitaus die meisten Einträge scheitern schon daran, dass die Betreiber der eingetragenen Seiten die Regeln nicht mal lesen Danach kommt noch das Hindernis, dass mir die Seite zusagen muss und sie meiner Meinung nach Mehrwert bieten muss für den Besucher. Nicht Mehrwert in Form eines günstigen Angebotes sondern auch und vor allem Mehrwert in Form von Informationen.
Aber, Geduld sei eine Tugend, sagt man. 😉
[…] möchte Euch hier auf einen alten Artikel von Löwenherz aufmerksam machen, der bereits im Jahr 07 erschienen ist. Wenn ich den Artikel so lese könnte […]
Ja, leider dauert die Aufnahme beim ODP recht lange. Und wird oft abgelehnt obwohl höherwertiger Content vorliegt also bei manch anderen Seiten die schon aufgenommen wurden. Dies erscheint als eine Art Willkür. Liegt aber wohl daran das es mehrere Editoren gibt die jeweils eine anderes Sicht haben bzw. weniger qualifiziert sind um Webseiten qualitativ zu bewerten.