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Das Risiko erfolgsabhängiger SEO-Vergütung

Heute ist die August Ausgabe des Suchradar erschienen. Einer der für mich interessantesten Artikel stammt von Andreas Lohr, dem geschäftsführenden Gesellschafter der olonda s.r.o. Darin geht es um „Erfolgsabhängige SEO-Vergütung – Risiken und Nebenwirkungen“. Die Kernthese lässt sich so formulieren: Stellt eine Vergütung, die an Top10-Platzierungen gekoppelt ist, den Einstieg in Grey- und schließlich Black-Hat SEO dar?
Von Kunden ist mir durchaus bekannt, dass sie einerseits Suchmaschinen-Optimierung wollen, andererseits aber misstrauisch sind. „Können Sie mir auch garantieren, dass meine Seite hinterher in den Top10 steht?“ Diese Frage ist vertraut. Als White Hat kann ich keine Garantien abgeben. Sicher, eine sinnvolle Wahl der Keywords und ein Blick in die entsprechenden Suchergebnisse lässt es durchaus zu, Wahrscheinlichkeiten zu äußern. Aber wirkliche Garantien?
Was also kann geschehen, überlegt sich Andreas Lohr, wenn der Kunde nur für eine Top10-Platzierung zahlt, die Seite aber auf Platz 12 verendet? Wäre da nicht die Versuchung groß, vielleicht doch das ein oder andere nicht ganz koschere Mittel einzusetzen, um sich nicht um den Lohn für die ganze Arbeit zu bringen? Und was könnte geschehen, wenn eine Änderung der Algorithmen, der Wegfall des ein oder anderen wichtigen Linkpartners oder sonstein Schicksalsschlag gleich mehrere Kunden aus der TopTen haut?
Baut sich dann nicht ein ökonomischer Druck auf, der den Griff zu unlauteren Methoden verlockend macht? Und können gerade solche Methoden dann nicht dazu führen, dass dem Kunden – nach glücklicher Platzierung und bezahlter Erfolgsprämie – irgendwann das böse Erwachen droht, wenn Google seine Seite abstraft? So dass eine erfolgsabhängige Vergütung gar Risiken für beide Seiten mich sich bringt?
Interessante Fragen, die in diesem Artikel aufgeworfen werden. Als Lösung empfiehlt der Autor:

In der Praxis werden häufig erfolgsbasierte Vergütungen mit Einrichtungsgebühren oder fixen, monatlichen Gebühren kombiniert. Die extremen Effekte einer erfolgsabhängigen Vergütung werden dadurch nicht eliminiert, sondern nur entsprechend dem Verhältnis von variabler zu fixer Vergütung abgeschwächt.

Dieser Ansatz könnte sicherlich praktikabel sein. Mir selbst begegneten meine Kunden bislang mit genug Vertrauen, um nicht auf erfolgsabhängige Vergütung zu bestehen. Und mir waren einmalige Zahlungen lieber, mit denen das monatliche Auskommen gesichert ist. Gleichzeitig waren bei relevanten Suchbegriffs-Kombinationen Top10-Platzierungen die Regel – wobei hier natürlich auch immer das zur Verfügung stehende Budget in Relation mit dem Anspruch stehen muss.
Und was ist dein Herzblatt? Ein fixer Betrag für die Optimierung? Das oben als Zitat geschilderte Modell? Oder doch lieber eine rein erfolgsabhängige Vergütung? Und besteht bei letzterem keine Versuchung, mal einen grauen oder schwarzen Hut aufzusetzen?

Autor:

Frank Doerr (aka Loewenherz) ist seit 1996 online, Inhaber von Spinpool Online-Marketing sowie der Webdesign- und Wordpress-Agentur Wolke23. Fachjournalist und Buchautor. Vorträge u.a. auf SEOCampixx Berlin, SEOday Köln und SMX München, sowie Lehraufträge an den Hochschulen Frankfurt und Darmstadt, Organisierte viele Jahre den SEO Stammtisch Rhein-Main und hat die erste offizielle Dokumentation der SISTRIX Toolbox verfasst.

3 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Den Weg der Kombination aus erfolgsabhängiger Vergütung und pauschalem Monatsbetrag gehe ich auch. Das ist für mich die fairste Lösung für beide Seiten.

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